Petition - 120 Wiesbadener Persönlichkeiten haben als Erstunterzeichner einen Aufruf an den Hessischen Ministerpräsidenten und den Wiesbadener Oberbürgermeister für eine öffentliche Nutzung des Alten Gerichts unterstützt. Sie plädieren für die Nutzung des denkmalgeschützten Gebäude als Haus der Stadtkultur, Stadtgeschichte und Stadtmuseum und gegen den Bau hochwertiger Wohnungen durch Privatinvestoren.

Haus der Stadtkultur
Ein lebendiges Stadtmuseum und kreatives Stadtlabor ins Alte Gericht –

Gegen hochwertiges Lifestyle-Wohnen im ehemaligen Wiesbadener Amts- und Landgericht

 

Für ein Haus der Stadtkultur und Stadtgeschichte hat sich eine breit aufgestellte Initiative formiert. Ihre Mission: Sie möchte das ehemalige Wiesbadener Amts- und Landgericht als öffentliches Eigentum und Erbe der Baukultur erhalten und – unter Einschluss des Stadtmuseums – als lebendiges, kreatives Stadtlabor entwickeln und damit

 

dem Stadtmuseum zukunftsweisende Perspektiven eröffnen!

Denn viele Bürger/innen finden es aber nach wie vor wichtig, der Geschichte unserer Stadt einen dauerhaften Ort zu geben. Das Alte Gericht, selbst ein Kulturdenkmal, bietet sich hierfür an!

 

die Chancen für eine Weltkulturerbestadt Wiesbaden wahren!

Darum muss der Wertschätzung seiner Geschichte ein gebührender Raum geboten werden. Und: Das symbolische Kapital dieses Gebäudes darf nicht für privates Wohnen geopfert werden.

 

für Kreativität und Urbanität in der Innenstadt-West Impulse setzen!

Die parallele Nutzung dieses denkmalgeschützten Gebäudes als Stadtmuseum und als Kreativ- und Innovationszentrum im urbanen Kontext eröffnet der Innenstadt-West attraktive Perspektiven.
In anregender Verbindung mit dem zukünftigen Nachbarn der Hochschule Fresenius, mit ihren Schwerpunkten Design und Medien, wird dieses Stadtquartier eine enorme Aufwertung erfahren.

 

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DAS ALTE GERICHT IN WIESBADEN – FÜR EIN LEBENDIGES HAUS DER STADTKULTUR UND DER WIESBADENER STADTGESCHICHTE

Sehr geehrter Herr Ministerpräsident des Landes Hessen,

sehr geehrter Herr Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Wiesbaden,

sehr geehrte Damen und Herren Abgeordnete des Hessischen Landtages,

sehr geehrte Damen und Herren Mitglieder des Magistrats und der

Stadtverordnetenversammlung der Landeshauptstadt Wiesbaden,

 

Wiesbadener Bürgerinnen und Bürger setzen sich dafür ein, das Alte Gericht als wertvolles Erbe der Baukultur für öffentliche Nutzungen zu erhalten und als Ort der Wiesbadener Stadtgeschichte zukunftsfähig zu entwickeln.

 

Unter Einschluss der Funktion eines Stadtmuseums vermag das Alte Gericht als ein Haus der Stadtkultur zukunftsweisende Beiträge für das Selbstverständnis unserer Stadt zu leisten. Von Bürgerengagement getragen werden der Vision für ein Stadtmuseum weiterführende Perspektiven eröffnet. Das Haus der Stadtkultur wird Generationen verbinden, Bildung, Kultur, Arbeiten & Wohnen beispielhaft vereinen und der Wiesbadener Stadtentwicklung – im Bewusstsein ihrer Geschichte – innovative Impulse geben.

 

Im Verbund mit der auf diesem Areal vorgesehenen Hochschulnutzung, der dynamischen Wiesbadener Kreativ- und Designwirtschaft und mit weiteren sozialen und kulturellen Einrichtungen sehen wir ein enormes Potenzial für eine lebendige Quartiersentwicklung. Wir möchten die Öffnung des Gebäudes und keine Abschottung für „höherwertiges Wohnen“. Wir möchten eine durchdachte Quartiersplanung und keine vorschnellen Kompromisse.

 

Bitte arbeiten Sie mit uns daran, diesem bedeutungsvollen Ort eine neue Bestimmung zu geben. Setzen Sie ein Zeichen für das kulturelle Miteinander, für die Verbindung von Geschichte mit Zukunft in unserer Landeshauptstadt.

 

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*Für den Wortlaut dieses Aufrufs zeichnen verantwortlich: Dr. Jörg Jordan, Staatsminister a.D., Prof. Franz Kluge, Hochschullehrer, Dr. Gerhard Obermayr, Schulleiter, Georg Schmidt-von Rhein, Landgerichtspräsident a.D.

Über parteipolitische und gesellschaftliche Grenzen hinweg sind inzwischen mehr als einhundert Persönlichkeiten aus der Wiesbadener Stadtgesellschaft bereit, sich für den Erhalt des Alten Gerichts als ein Haus der Stadtkultur öffentlich zu erklären. Dieses ständig wachsende Netzwerk engagierter Bürger hat ein großes Potenzial, die Geschichte und die Zukunft unserer Stadt an diesem besonderen Ort in eine lebendige Wechselwirkung zu bringen ….





Nach der Presseerklärung des Fördervereins Stadtmuseum und weiterer Akteure vom Dezember 2014: „Jetzt erst recht! Wiesbadener bauen ihr Stadtmuseum im alten Gerichtsgebäude“, schon derzeit mitgetragen von namhaften Persönlichkeiten der Wiesbadener Stadtgesellschaft, haben sich Jörg Jordan, Georg Schmidt-von Rhein, Gerhard Obermayr und Franz Kluge zu dieser Initiative zusammengefunden. Das Ziel: Das Alte Gericht als Kulturdenkmal zu erhalten, vor einer wohnungswirtschaftlichen Verwendung zu bewahren und als ein Haus der Stadtkultur für zukunftsweisende öffentliche Nutzungen zu erschliessen, weiteren Schaden für die kulturelle Identität dieser Stadt abzuwenden, hierfür weitere engagierte Mitstreiter zu gewinnen, um die politisch Verantwortlichen zum Umdenken und zur Aufgabe eines äußerst riskanten Wegs zu bewegen….

DR. JÖRG JORDAN

Staatsminister a.D. und Stadtrat a. D.

 

Wiesbadens Geschichte endlich einen dauerhaften Ort geben

 

 

„Es ist kein Zufall, wenn die Geschichte einer Stadt nahezu ausschließlich in historischen Gebäuden zur Geltung gebracht wird. Als Kultur- und Baudenkmäler sind diese Häuser nicht nur Werkzeug sondern auch Gegenstand der Vermittlung gewachsener Identität. Wiesbaden ringt seit Jahrzehnten darum. seiner Geschichte endlich einen dauerhaften Ort zu geben. Das Alte Gericht bietet sich für diese Nutzung in hervorragender Weise an und eröffnet – als ein Haus der Stadtkultur – damit zugleich Zukunftsperspektiven“.

PROF. FRANZ KLUGE


Hochschullehrer

 

Wiesbaden hat die Chance, sich als Gründer(zeit)metropole neu zu erfinden

 

 

Die Vision „Haus der Stadtkultur: Das Stadtmuseum ins Alte Gericht“ ist nach vielen Seiten hin anschlussfähig. In anregender Nachbarschaft zum Kreativzentrum und Co-Working Space innovativer Startups, wie es auch die IHK für dieses weiträumige Gebäude vorschlägt, und zur Hochschule Fresenius mit den Bereichen Design und Medien verbindet ein Stadtmuseum und Stadtlabor auf der medialen Höhe der Zeit Geschichte mit Zukunft. Als Gründer(zeit)metropole hat Wiesbaden die Chance, sich heute für morgen neu zu erfinden.

DR. GERHARD OBERMAYR


Schulleiter

 

Die Vision Stadtmuseum ist nicht verbrannt – aber 30% günstiger möglich

 

„Wiesbadens Stadtparlament hat auf dem seit über 30 Jahren beschrittenen Weg hin zu einem Stadtmuseum Ende 2014 Finanzierungs- und Haushaltsverpflichtungen mit einer 30jährigen Bindungspflicht eingeleitet und sich damit zu diesem Vorhaben deutlich bekannt. Nach Rücknahme der Umsetzungspläne für die Wilhelmstraße 1 ist deshalb die Vision für ein Stadtmuseum auch nicht „verbrannt“. Umsoweniger, wenn jetzt ein Vorschlag unterbreitet wird, der um ca 30% günstiger gegenüber den früheren Planungen realisiert werden könnte.“

GEORG SCHMIDT-VON RHEIN


Landgerichtspräsident a.D

 

Weltkulturerbestatus für Wiesbaden nicht gefährden

 

 

„Wiesbaden muss seine Identität und Zukunft immer auch aus einer Wertschätzung seines kulturellen Erbes entwickeln. Die Umwandlung des Alten Gerichts in ein lebendiges Haus der Stadtkultur ist Ausdruck dieses Wertebewusstseins. Seine Umnutzung in Wohnungen würde nicht nur dem Denkmalschutz zuwider laufen. Der Anspruch Wiesbadens Weltkulturerbestadt zu werden, würde damit wohl hinfällig.“

Beweggründe

Für ein Haus der Stadtkultur und Stadtgeschichte hat sich eine breit aufgestellte Initiative formiert. Ihre Mission: Sie möchte das ehemalige Wiesbadener Amts- und Landgericht als öffentliches Eigentum und Erbe der Baukultur für öffentliche Nutzungen erhalten. Unter Einschluss des Stadtmuseums besteht an diesem Ort die einmalige Chance, dieses als Kulturdenkmal ausgewiesene Gebäude für die Stadtbürgerschaft zu bewahren, es als ein lebendiges, kreatives Stadtlabor zukunftsfähig zu entwickeln.

Dem Stadtmuseum zukunftsweisende Perspektiven eröffnen

 

Diese Initiative ist auch eine Antwort auf den im Wiesbadener Rathaus am 12.02.2015 gefassten Beschluss, den geplanten Neubau eines Stadtmuseums an der Wilhelmstraße aufzugeben. Viele Bürger/innen finden es aber nach wie vor wichtig, der Geschichte unserer Stadt einen dauerhaften Ort zu geben. Sie wünschen hierfür eine zukunftsweisende Lösung, die sich im seit sechs Jahren leer stehenden Alten Gericht als Möglichkeit eröffnet. Gefordert ist eine flexible Museumskonzeption auf der Höhe der Zeit, die das enorme stadtbauliche und architekturräumliche, kulturelle und kreative Potenzial dieses Ortes erschließt.

Die Chancen für eine Weltkulturerbestadt Wiesbaden wahren

 

Mit der derzeit von Land und Stadt verfolgten Absicht, das Alte Gericht in höherwertigen Wohnraum umzuwandeln, würde ein gravierender Schaden entstehen. Wiesbadens angestrebte Anerkennung als Weltkulturerbestadt käme so in doppelten Misskredit: weil damit der Darstellung seiner Geschichte einmal mehr kein gebührender Raum geboten und stattdessen – unter Aushöhlung des Denkmalschutzes – das symbolische Kapital dieses öffentlichen Orts in privates Lifestyle-Wohnen umgemünzt und damit entwertet würde.

Innenstadt-West als Motor für Kreativität, Innovation und Urbanität profilieren

 

Die Nutzung des denkmalgeschützten Gebäudes als Haus der Stadtkultur und Stadtgeschichte, als Kreativzentrum mit Künstlerateliers – wie es auch die IHK vorschlägt – und als Stadtmuseum eröffnet der Innenstadt-West attraktive Entwicklungsperspektiven für ganz Wiesbaden. In Verbindung mit den zukünftigen Nachbarn der Hochschule Fresenius, mit ihren Schwerpunkten Design und Medien, könnte nicht nur dieses Stadtquartier eine enorme Aufwertung erfahren, sondern Wiesbaden würde bei seiner Bewerbung als Weltkulturerbe nachhaltig unter Beweis stellen, dass die Pflege des baukulturellen Erbes und eine moderne, zukunftsorientierte Nutzung keine Gegensätze darstellen.

Hintergründe
Keine wohnungswirtschaftliche Privatnutzung des Alten Gerichts

Wertschätzung des Kulturerbes statt Lifestyle-Wohnungen in einem Kulturdenkmal

 

Das Gebäude „Altes Amtsgericht“ wird derzeit von der Rathausmehrheit als Museums-standort ausgeschlossen. Bei dieser Ablehnung fehlen aber zugängliche Fachexpertisen. Ebenso bleibt das architekturräumliche Potenzial dieses Gebäudes für die ganzheitliche Konzeption eines Hauses der Stadtkultur, auch als Motor für eine vitale Quartiersentwicklung für weitere Optionen außer Betracht. CDU und SPD im Stadtparlament befürworten stattdessen die Vorstellungen der Landesregierung, dieses bedeutsame baukulturelle Erbe durch einen Investor in Privateigentum für „hochwertiges Wohnen“ umzuwandeln. Für diese Initiative zur Rettung des Alten Gerichts für öffentliche Nutzungen ist eine Umnutzung des Gebäudes vorrangig zu – notwendigerweise hochpreisigen bei zugleich eingeschränkten – Wohnzwecken keine Option. Dafür werden Denkmalschutzgründe, die Wertschätzung des kulturellen Erbes als Pflege des kollektiven Gedächtnisses dieser Stadt aber auch Perspektiven der Stadtentwicklung geltend gemacht.

Kreativ- und Hochschulstandort

 

Impulsgeber für Innovation und Quartiersentwicklung für die Innenstadt-West

 

Chancen für eine von hier aus in die Innenstadt wirkende, kulturell wie wirtschaftlich wirksame Quartiersentwicklung gehen verloren. Insbesondere sind hierzu von der in Wiesbaden besonders dynamischen Kultur- und Kreativwirtschaft in den Bereichen Design, Medien und Marketing wertvolle Beiträge zu erwarten. Gefordert sind Impulse, die – in Kenntnis der Wiesbadener Stadt- und Wirtschaftsgeschichte – auf die Herausforderungen nachhaltiger Stadtentwicklung reagieren. Unter dem Vorzeichen des digitalen und demografischen Wandels sind gerade im Verbund mit den Fachbereichen Design, Wirtschaft und Medien, die die Hochschule Fresenius auf dem Gerichtsareal ansiedeln möchte, in Studium, angewandter Forschung und Entwicklung anregende Wechselwirkungen zu erwarten. Geschichte, Gegenwart und Zukunft lassen sich an diesem Ort – zum Wohle der ganzen Stadt – in beispielhafter Weise verbinden. Dieses Szenario dürfte auch für die Hochschule Fresenius sehr viel attraktiver sein, als das Festhalten an einer fragwürdigen und höchst konfliktträchtigen wohnungswirtschaftlichen Umnutzung des Gerichtsgebäudes.

Kompliziertes Genehmigungsverfahren

 

Die Stadtverordnetenversammlung muss den Weg für Wohnungen im Alten Gericht erst ebnen

 

Bis die für das Alte Gericht bisher gegenläufigen Vorstellungen der Stadt- und Landesregierung umgesetzt werden können, müssen noch umfangreiche Abstimmungen zwischen Land und Stadt wie ein mehrstufiges städtisches Genehmigungsverfahren erfolgen. Was also mit diesem Standort geschieht, liegt nicht allein in der Entscheidungsmacht des Landes. In der Sitzung des städtischen Planungsausschusses am 17.3.2015 wurden bereits erste Schritte zur Herstellung des notwendigen Planungsrechts eingeleitet. Angesichts der öffentlichen Sensibilisierung für dieses heikle Thema ist dieses Verfahren erheblichen Risiken ausgesetzt. Es gilt also, die Zeit zu nutzen, um die Fehlentwicklung hin zur wohnungswirtschaftlichen Umnutzung des Gebäudes abzuwenden. Es ist Ziel dieser Initiative, die besonderen Potenziale dieses Ortes für ein urbanes, kreatives Wiesbaden zu vermitteln, hierfür möglichst viele Menschen zu gewinnen und – nicht zuletzt – die Arrondierung des Areals durch Hochschulnutzung im Verbund mit kreativ- und kulturwirtschaftlicher Innovation (auch Museumsinnovation) auf eine zukunftsfähige Basis zu stellen.

Das Alte Gericht in Wiesbaden

Für ein lebendiges Haus der Stadtkultur und der Wiesbadener Stadtgeschichte