Stadtmuseum

Wilhelm Tornow

 

Bevor ich Antworten finde, möchte ich erst noch weitere Fragen stellen: Braucht Wiesbaden ein Stadtmuseum? Welches Stadtmuseum braucht diese Stadt?

Gefragt sind Positionsbestimmungen, die aus der Stadtgesellschaft kommen!

 

Welches Gedächtnis, welche Gedächtnisse muss man diesem, unseren Wiesbaden eigentlich wünschen? Wohin soll sich diese Stadt entwickeln? Welche Stadt eigentlich? Geht es um die Zukunft MEINER oder UNSERER Stadt? Wem gehört diese Stadt? Kann es eine kluge Stadtpolitik geben, ohne die Stadtgeschichte politisch zu begreifen, politisch intelligent zu nutzen? Sind Museen, ganz besonders Stadtmuseen überhaupt noch vertretbar und legitim? Wann und warum sind sie dies? Sind sie gar gesellschaftlich notwendig? Gibt es eine politische Verantwortung für die Bewahrung und Vermittlung der Stadtgeschichte? Eine kulturpolitische, eine bildungspolitische, eine wirtschaftspolitische Verantwortung? Wer hat diese Verantwortung zu tragen? Was macht Stadtmuseen so attraktiv, dass es Vergnügen bereitet es zu wollen und sich politisch dafür einzusetzen? Ist eine Öffnung des Projekts Stadtmuseum nach mehr Interkulturalität, nach sozialer Inklusion und sozialer Innovation, auch nach medialer Innovation gefordert? Braucht „das junge, das neue Stadtmuseum“ eine „emotionale Wende“, Formen der Interaktivität, des Spiels und der Vernetzung auf der Höhe der Zeit, wenn es aus Geschichte(n) Zukunft entwickeln will?

 

Also: Welches Stadtmuseum braucht diese Stadt? Ich will mich um Antworten bemühen, und hoffe auf Anregungen auch von anderen!